Etwa 500 Millionen iPhones sind weltweit schon verkauft worden, seit das erste iPhone 2007 auf den Markt gekommen ist. Das sind etwa so viele, wie Menschen in der EU leben (aktuell: 506 Millionen). Nur in China und Indien ist die Bevölkerung größer.
Umso irritierender ist es, einen Blick zurück zu werfen – von einem Smartphone, das heute quasi überall ein Highlight-Accessoire ist, hin zu einem muffigen Raum, in dem 2004, also vor 10 Jahren seine Entwicklung startete.
2004 startete das iPhone Projekt
Dass wir überhaupt erstmals mehr aus diesen „dunklen“ Anfangszeiten des iPhones erfahren, verdanken wir Greg Christie, der gegenüber dem Wall Street Journal ein bisschen aus dem Nähkästchen geplaudert hat. Er war als Software Entwickler einer der ersten Mitarbeiter am damals noch geheimen iPhone Projekt im Jahr 2004.
Den Namen gab es damals übrigens noch nicht, auch TriPod oder TelePod hätte das Ganze heißen können. Klar war zu dieser Zeit nur das Ziel: ein Touchscreen-Telefon zu entwickeln, das Musik abspielen konnte.
„Wallaby“: Das Ur-iPhone in der Dunkelkammer
Ironie der Geschichte: Während das iPhone durch seinen im damaligen Maßstab riesigen und bunt leuchtenden Touchscreen begeisterte, war der zentrale Entwicklungsraum ein fensterloses Zimmer in der zweiten Etage der Apple Zentrale.
Dort wurde auf einem Apple Rechner die spätere iPhone Software laufen gelassen. Allerdings nicht etwa auf dem neuesten verfügbaren Mac, sondern auf einem auch schon für damalige Zeiten veralteten Modell – um die Rechengeschwindigkeit des kommenden Smartphones zu imitieren.
Angeschlossen an diesen Rechner war ein Touchscreen-Testgerät mit Codenamen „Wallaby“. Wer also seinem iPhone mal einen Insider-Namen geben will… ☺
2007: Rein ins Scheinwerferlicht!
Bis zur Präsentation 2007 war dieses dunkle Kapitel in der iPhone Geschichte natürlich längst in die Firmenakten verbannt und die Welt bekam nur staunend das Endergebnis zu sehen, das sofort seinen Siegeszug antrat.
Seitdem sind von jeder iPhone Generation im Vergleich zum Vorgänger immer mehr Modelle verkauft worden. Und alle Modelle zusammen summieren sich dann auf die enorme Menge von einer halben Milliarde Geräte.
Nicht schlecht, wenn man bedenkt, dass es ja pro Generation immer nur ein einziges Modell gegeben hat – erst mit iPhone 5s und dem bunten 5c hat Apple diese Politik geändert.
iPhone Vergleich: Was hat sich seit den Anfängen getan?
Wir haben einfach mal ein paar interessante Details zu jeder Generation herausgepickt, ohne Anspruch auf Vollständigkeit – aber doch die Eigenschaften, mit denen man das jeweilige iPhone Modell (im Vergleich zum Vorgänger) wohl am ehesten in Verbindung bringen dürfte.
Außerdem haben wir euch dazugestellt, mit welcher iOS Version das jeweilige Phone zum Verkaufsstart ausgeliefert wurde.
• iPhone (2007): 3,5“ Multitouch-Display, 480×320 Pixel, virtuelle Tastatur, Aluminium-Rückseite, Digitalkamera, iOS 1.0
• iPhone 3G (2008): UMTS/HSDPA-fähig, Rückseite aus Kunststoff, iOS 2.0
• iPhone 3GS (2009): Digitaler Kompass, schnellere Downloads (max. 7,2 Mbit/s), iOS 3.0
• iPhone 4 (2010): Retina Display, 960×640 Pixel, Frontkamera für Videochats, Gorilla Glass auf Vorder- und Rückseite, iOS 4.0
• iPhone 4s (2011): Siri Sprachassistent, Downloads mit max. 14,4 Mbit/s, 2 Antennen, iOS 5.0
• iPhone 5 (2012): 4,0“ Display, 1136 x 640 Pixel, Rückseite aus Aluminium und Glas, LTE-fähig, iOS 6.0
• iPhone 5c (2013): Technisch nahezu identisch mit dem iPhone 5, aber in verschiedenen bunten Kunststoffgehäusen verfügbar, iOS 7.0
• iPhone 5s (2013): Fingerabdruckscanner, Prozessorleistung verdoppelt, erstes Smartphone mit 64-bit-Architektur, iOS 7.0
• iPhone 6 (2014): Hierzu findet ihr mehr in unserer iPhone 6 Gerüchteküche.
Fazit unseres iPhone Vergleichs – mit Trostpflaster
Auch wenn der Start der ersten iPhones erst ein paar Jahre her ist – schon bei so einem kurzen Rückblick waren wir ziemlich verblüfft, wie viel sich in dieser Zeit technisch getan hat. Obwohl schon das erste Modell seinerzeit ein echtes Highend-Smartphone war, wirkt es aus der heutigen Perspektive schon längst nicht mehr zeitgemäß. Die Entwicklung rast, und mit dem iPhone 6 stehen die nächsten Veränderungen schon wieder ins Haus: Es bleibt also mehr als spannend.
Übrigens: Der Entwicklerraum hatte auch eine fleckige Wand, weil es in einem benachbarten WC einen Wasserrohrbruch gegeben hatte.Wer also schon einmal versehentlich sein iPhone unter Wasser gesetzt haben sollte, kann sich mit der nutzlosen Information ablenken, dass er damit gewissermaßen in einer Problemtradition steht, die bis in die Ursprünge des iPhones zurückreicht.
+++ Update: iPhone 5s und 6 im Vergleich +++
Aktuell muss sich das 5s als Top-iPhone natürlich vor allem mit seinem günstigeren Bruder 5c und seinem Vor-Vorgänger 4s messen. Und, wenn man über den Apple-Tellerrand hinausschaut, mit Modellen wie dem neuen HTC One M8 oder dem Samsung Galaxy S5 seit dessen Verkaufsstart. Doch in ein paar Wochen (oder zumindest in wenigen Monaten) dürfte es damit vorbei sein: Dann wird jeder das 5s und das iPhone 6 gegenüberstellen.
Schauen wir kurz auf die kolportierten Unterschiede:
• Betriebssysten: Das iPhone 6 dürfte mit iOS 8 kommen, das bereits als Betaversion verfügbar ist. Wie gehabt wird Apple dieselbe iOS Version dann auch für die älteren Modelle, zumindest für die unmittelbar vorangegangenen Versionen, via Download ausrollen.
• Display: Einer der größten Unterschiede! Das 6er wird mit 4,7″ und 5,5″ Zoll erwartet. Gegenüber dem 5er Display ein Unterschied von 17,5% bzw. 37,5%. Im Vergleich wird das dann “alte” Modell nochmals kompakter wirken.
• Gehäusemaße: Auch wenn das Apple-Smartphone schon heute einen recht schmalen Gehäuserand rund ums Display zeigt, dürfte das noch enger werden. Die Abmessungen in Breite und Höhe sollten also hoffentlich weniger stark zulegen als der Screen. Wie die Rückseite gestaltet sein wird und ob es eine Art iPhone Air geben wird, ist noch unsicher.
• Kamera und Sensoren: Eine Dual-Kamera wie beim One M8? Ein Finger-Pulsfrequenzsensor wie beim S5? Manchmal hat Apple bei einer neuen iPhone Generation auf alle Erwartungen noch einen draufgesetzt, in manchen Punkten hat es aber auch mal nichts auf den jeweiligen Trend gegeben und ist einen ganz eigenen Weg gegangen. Was sich also in puncto Ausstattung noch alles tun wird? Abwarten.
• Preis: Da gibt es noch keine Ankündigung. Wir werden aber sicherlich alles tun, um euch das neue iPhone so günstig wie möglich anzubieten, damit es auch in diesem Punkt dem Vergleich mit seinem Vorgänger standhalten kann. Seid also mal gespannt!